Die Innere Haltung wird von vielen GFK'lern als das Zentrum der Gewaltfreien Kommunikation gesehen.
Könnte das eine akademische Frage sein?
Was ist wichtiger - die Henne oder das Ei?
Wenn ich rein technisch die Gewaltfreie Kommunikation anwende, dann merkt das in der Regel mein Gegenüber. Gleichzeitig kann die technische Anwendung die innere Haltung fördern bzw. die innere
Haltung hilft technisch sauber die Gewaltfreie Kommunikation anzuwenden.
Nun was macht die innere Haltung aus?
- Menschen tun immer das Bestmögliche, was ihnen zur Verfügung steht, um sich Bedürfnisse zu erfüllen. Das mag oft unglücklich sein, wenn es nicht wirklich dazu beiträgt. Wir reden von der
tragischen Verpackung der Gefühle und Bedürfnisse. Es ist gleichzeitig das Beste, was dem Menschen in diesem Augenblick einfällt, um die Bedürfnisse zu erfüllen.
- Konflikte gibt es nicht auf der Ebene der Bedürfnisse. Es gibt die Konflikte auf der Ebene der Wege, die wir wählen, um uns Bedürfnisse zu erfüllen.
- Alle Bedürfnisse sind gleichwertig. D.h. nicht mein Bedürfnis ist wichtiger als Deins oder umgekehrt. Wir stehen dafür, dass mein Bedürfnis genauso wichtig ist, wie Deins.
- Gewalt fängt für uns da an, wo wir die Erfüllung unserer Bedürfnisse auf Kosten der Bedürfnisse anderer durchsetzen. Da, wo wir nicht darauf achten, was für Bedürfnisse der andere hat und
welche Wege meinem und dem Bedürfnis des anderen dienen.
- Die innere Haltung, mit der wir Menschen begegnen, ist die, den anderen (und sich selbst) in seinen Gefühlen und Bedürfnissen verstehen zu wollen. Wir „müssen“ nicht einverstanden sein, mit
dem was sie tun. Gleichwohl streben wir nach gegenseitigem Verständnis, um einen Weg zu finden, der allen gerecht wird.
Letztendlich ist die "Gewaltfreie Kommunikation" ein Modell der positiven Psychologie mit einem humanistischen Menschenbild.
Kurzeinführung GfK
Aufrichtigkeit
Empathie
Innere Haltung
Marshall B. Rosenberg